„3 im Weggla“ - Die Nürnberger - Es geht um die Wurst

Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg Verkehrsverein Nürnberg e.V.

„Es  gibt  sie  als  Thüringer,  Nürnberger,  Sonneberger,  Coburger,  Fränkische, Kulmbacher,  Hofer, Westfälische,  Nordhessische,  Pfälzer,  Rote Wurst,  Schlesische, Sulzfelder,   St.   Galler,   Merguez   (marokkanischen   Ursprungs)   und   Würzburger Bratwurst.“ Wow –die ist ganz schön unterwegs.


Aber  so  richtig  echt  ist  sie  nur,  wenn  sie  grob  entfettetes  Schweinefleisch  ohne Brätanteil enthält, im engen Schafsaitling auf 7 bis 9 cm abgedreht ist und roh 20 bis 25  Gramm  wiegt.  Dann  handelt  es  sich  nämlich  um  eine  original  Nürnberger  (Rost-)Bratwurst.


Die  Entwicklung  der  Nürnberger  Bratwurst  ist  eng  verbunden  mit  der  Fürsorge,  die der  reichsstädtische  Rat  seinen  Bürgern  angedeihen  ließ.  Mit  der  sogenannten „Guten Policey“ wurde bereits in der Frühen Neuzeit eine Art Lebensmittelaufsicht installiert. Bisheute darf sich nur Nürnberger Bratwurst nennen, was auf Nürnberger Stadtgebiet   hergestellt   wurde.   Der   Begriff   ist   seit   2003   weltweit   durch   die Europäische  Union  geschützt.  Über  drei  Millionen  Stück  werden  täglich  hergestellt und  in  alle  Welt  exportiert –die  jährliche  Produktionszahl  wird  mit  1,4  Milliarden beziffert. Seit 1989 prüft der Schutzverband Nürnberger Bratwürste e. V. zum einen die  geografische  Herkunft  sowie  die  Einhaltung  der  Qualität  und  Rezeptur.  Zum anderen betreibt der Verein Markenpflege.


Wie kein anderes Lebensmittel steht die Nürnberger Bratwurst für die Geschichte der fränkischen Metropole, hat sie hier doch eine rund 700-jährige Tradition. Bereits seit dem 14. Jahrhundert ist die anspruchsvolle Bratwursttradition in Nürnberg belegt. DieDarreichungsformen:  6,  8,  10  oder  12  Original  Nürnberger  Rostbratwürste  mit Meerrettich  und  Sauerkraut  oder  Kartoffelsalat,  die  gleiche  Anzahl  im  Zwiebel-Essigsud, genannt „Blaue Zipfel", „3 im Weggla“ (im Brötchen), 2 rohe, ausgedrückt mit Zwiebeln als „Gehäckweggla“ oder 1 auf der Gabel.


Um  die  Entstehung  der  Nürnberger  Bratwurst  ranken  sich  zahlreiche  Legenden:  So soll  die  Spezialität  so  klein  hergestellt  worden  sein,  damit  sie  im  mittelalterlichen Franken auch noch nach der Sperrstunde an hungrige (und zahlungswillige) Kunden durch  dieSchlüssellöcher  verkauft  werden  konnte.  Sicher  ist,  dass  die  Nürnberger schon  im  Mittelalter  auf  „Klasse  statt  Masse“  setzten,  und  die  kleinen,  feinen Exemplare  den  groben  Fränkischen  vorzogen.  Dank  des  regen  Handels  mit  dem Orient konnte man in der Norisschon im Mittelalter auf Gewürze zurückgreifen.


Auch  prominente  Fans  sind  verbrieft:  Loriot  hat  sie  begeistert  einem  Bratwurstlokal ins  Gästebuch  gemalt.  Der  Dichterfürst  Johann  Wolfgang  von  Goethe  ließ  sich regelmäßig  Bratwürste  von  Nürnberg  nach  Weimar  schicken.  Und  der  Bayreuther Schriftsteller  Jean Paul  erhielt  seine  Nürnberger  Bratwürste  per  Post  von  seinem Verleger. 1813 bedankte er sich dafür mit den Worten: „Die Würste sind meinem Magen schöne Vergissmeinnicht von Nürnberg."


Wer  die  kulinarischen  Genüsse  der  Bratwurst  in  Verbindung  mit  einer  Stadtführung erleben will, kann an der Bratwurstführung oder der Führung „Wie schmeckt meine Stadt?“ teilnehmen.

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Veröffentlicht am

20.10.2020

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Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg Verkehrsverein Nürnberg e.V.