Straubing

Ein Gottesacker, auf dem die Zeit stehengeblieben ist
Im niederbayerischen Straubing liegt östlich des mittelalterlich-neuzeitlichen Zentrums mit seinen prächtigen Bauten und dem weithin bekannten Gäubodenmuseum ein besonderer Ort: Der Historische Friedhof St. Peter. Er erhebt sich über Resten des spätantiken burgartigen Kastells aus der Römerzeit, jetzt Teil des UNESCO-Welterbes Donaulimes. Er ist eine besondere Oase der Kunst und Natur, ein Ort der Ruhe und der Besinnung. Umgeben von einer hohen Mauer und eingebettet in das üppige Grün alter Bäume erzählen vier Sakralbauten aus dem Mittelalter und mehr als tausend Grabmäler aus sieben Jahrhunderten von der Straubinger Stadtgeschichte. Eine romanische Pfeilerbasilika grüßt mit ihren Doppeltürmen über die Donau hinweg zu den Vorbergen des Bayerischen Waldes. Ein doppelgeschossiger Karnerbau stammt aus dem ausgehenden 13. Jahrhundert und wurde später zu einer Votivkapelle für „Maria Heil der Kranken“. Die 1436 gegründete Kapelle für Agnes Bernauer erinnert an die tragische Liebesgeschichte zwischen der angeblichen Augsburger Baderstochter und dem Münchner Thronfolger Albrecht III., die mit der Ertränkung der Bernauerin endete. Ihr Epitaph in der Kapelle zählt zu den wichtigsten und bekanntesten Kunstdenkmälern Straubings. Im zweiten spätgotischen Karner erzählt ein Totentanz aus dem Jahre 1763, aber noch der mittelalterlichen Tradition verbunden, von der Begegnung der Menschen mit dem Tod.
1.700 Jahre alter Römerschatz begeistert Millionen
Fast ein halbes Jahrtausend lang war der bayerisch-österreichische Donauraum für die Römer wichtigste Verteidigungslinie gegen die germanischen Stämme. Ihre Spuren sind bis heute erlebbar — zum Beispiel im Gäubodenmuseum Straubing. Antike Maskenhelme, Ross-Stirnen, Beinschienen und Statuetten aus Messing und Bronze: Allein in den letzten Jahren haben mehr als eine Million Menschen den Straubinger Römerschatz bestaunt. Die 116 einzigartigen Stücke des Funds strahlen seit ihrer Restaurierung um die Jahrtausendwende in neuem Glanz. Neu hinzugekommen ist 2018 der Bajuwarenschatz. Mehr als 2.000 Gräber aus dem Frühmittelalter lagen in den Depots des Gäubodenmuseums, bevor dieser Schatz gehoben wurde. Spektakuläre Stücke beleuchten die bayerische Frühgeschichte, die Entstehung der Bayern. Römer- und Bajuwarenschatz sind die Glanzlichter eines Hauses, das lückenlos über gut 7.000 Jahre die Archäologie und Geschichte des fruchtbaren Donaubeckens, des Gäubodens, zeigt.
GALERIE
ÖFFNUNGSZEITEN
Keine Angaben
KONTAKT & LAGE
Veröffentlicht am
Zur Veröffentlichung erhalten von