Joseph Victor von Scheffel Denkmal
Die fränkische Kurstadt Bad Staffelstein im Oberen Maintal setzt „ihrem“ Dichter Joseph Victor von Scheffel (1826 - 1886) ein Denkmal: Eine Bronzestatue des deutschen Schriftstellers wurde jetzt in der Bahnhofstraße mit Sicht auf Kloster Banz aufgestellt.
Das Denkmal – ein Kunstwerk des heimischen Bildhauers Andreas Krämmer – zeigt den jungen Scheffel barfuß auf einem Sockel sitzend, wie er sinnierend auf das Kloster Banz schaut. In der Hand einen Stift, auf den Knien einen Notizblock mit einer Skizze des Ichthyosaurus aus der Petrefaktensammlung des dortigen Museums.
Obwohl gar kein Franke und erst recht kein Staffelsteiner, hat Victor von Scheffel die Stadt und die ganze Region, den berühmten „Gottesgarten am Obermain“, 1859 mit seinem Frankenlied „Wohlauf, die Luft geht frisch und rein“ überregional bekannt gemacht. Der Karlsruher Joseph Victor Scheffel (ab 1876 von Scheffel) war eigentlich gelernter Jurist, hatte aber nicht recht Freude an diesem Beruf. Wohl auch um sich darüber klar zu werden, ob er zurück ins Beamtendasein gehen oder sich als Schriftsteller verdingen sollte, reiste Scheffel im Juli 1859 mit dem Zug ins fränkische Obermaintal. Regelrecht schwermütig soll er gewesen sein und erhoffte sich von seinem Aufenthalt im schönen Frankenland seelische und körperliche Gesundung. Dazu unternahm er ausgedehnte Wanderungen nach Staffelstein, zur Eremitenklause auf dem Staffelberg, zur Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen oder zur Steglitz. Seine große Begeisterung für die traumhafte Gegend fand ihren Ausdruck in geradezu schwärmerischen Beschreibungen in dem Wanderlied „Wohlauf, die Luft geht frisch und rein“, das bis heute als „Franken-Hymne“ gilt und bei allen offiziellen Anlässen gesungen oder gespielt wird. „Zum Heil’gen Veit von Staffelstein komm ich empor gestiegen, und seh die Lande um den Main zu meinen Füßen liegen“, heißt es darin, des Weiteren rühmt von Scheffel die „weite, stromdurchglänzte Au“ und wünscht sich sehnlichst „Ich wollt‘, mir wüchsen Flügel“.
Bis heute kann man in Bad Staffelstein wunderbar auf des Dichters Spuren wandeln und eine ganze Reihe von Orten aufsuchen, die im „Frankenlied“ so schwelgerisch beschrieben wurden. So ist die „Schnitterin“ von Romansthal eine beliebte Ausflugsgaststätte, den im Lied beklagten Durst löscht man mit dem Bier einer der zehn Bad Staffelsteiner Brauereien oder mit dem Wein vom kleinen Weinberg in Horsdorf. Auch heute noch sind die strahlend barocke Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen, das Kloster Banz und der markante Staffelberg die berühmtesten Sehenswürdigkeiten im „Gottesgarten“ – ein Ausdruck, der übrigens ebenfalls aus dem Frankenlied stammt. Und selbstredend geht die Luft immer noch „frisch und rein“: Die gute Luftqualität ist sogar ein wichtiges Qualitätsmerkmal im heutigen Heilbad. Wie schon der Dichter vor mehr als 160 Jahren, können Besucher bis heute die herrliche Landschaft, herausragende Sehenswürdigkeiten und die leiblichen Genüsse entdecken – um an Leib und Seele zu gesunden.
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